Dragon Scale – ein einfaches, effektvolles Wrap
Der auf eine Ligatur aufgebrachte Lack dient in erster Linie als „Zement“, der Wicklungen und ggf. Führungsringe dauerhaft fixiert. Zugleich verleiht sein Glanz Tiefe und betont die Optik. Um Relief und Lichteffekte über Reflexe zu verstärken, gibt es einen einfachen Kniff: Ein Gitter sorgt für die charakteristische Schuppenoptik – ganz im Sinne des Namens „Dragon Scale“.
Die große Mehrheit der Wraps basiert auf Kreuzungen und Ausrichtungen von Fäden in unterschiedlichen Farben. Man kann seinen Ligaturen jedoch auch Relief und besondere Reflexe verleihen, indem man sie über ein Gitter legt. Diese Technik heißt – in Anlehnung an die entstehende Illusion – „Dragon Scale“. In diesem Tutorial zeigen wir, wie Sie sie ganz einfach umsetzen.

Voraussetzungen und Material
Für ein „Dragon Scale“-Wrap benötigen Sie Fugenband (Gitterband) für das erhabene Raster sowie Metalldraht in Größe D, der die Arbeit erleichtert und die Reliefwirkung verstärkt.
Wählen Sie Farben, die weder zu dunkel noch zu hell sind, damit die Lichtreflexe optimal zur Geltung kommen. Rot, Blau, Orange oder metallische Grautöne liefern besonders schöne Ergebnisse.

Schritt 1: Band zuschneiden und Position festlegen
Schneiden Sie ein Stück Gitterband in 2–3 cm Breite (abhängig vom Blank-Durchmesser). Schneiden Sie auf einer Seite bündig an den Querfäden und auf der anderen entlang eines Längsfadens, um eine perfekte Stoßkante zu erhalten. Die Länge richtet sich nach der zu bedeckenden Zone: Planen Sie das 1,5- bis 2-Fache der Wrap-Länge ein. Sauber gearbeitet, sind Verbindungsstellen möglich und unsichtbar.
Markieren Sie am Blank den Bereich, auf dem Ihr Dragon Scale entstehen soll.
Schritt 2: Band anbringen
Kleben Sie das zugeschnittene Band mit etwa 45° Winkel vor der gewünschten Zone auf den Blank. Achten Sie beim Umwickeln auf dicht anliegende Maschen und ausreichende Spannung, damit keine losen Stellen entstehen. Fixieren Sie das Ganze mit Malerkrepp-Streifen.
Mit einer frischen Cutterklinge schneiden Sie das Band entlang Ihrer Markierung senkrecht zum Blank ab.

Schritt 3: Ligatur beginnen
Starten Sie die Ligatur knapp vor dem Band und ziehen Sie die Windungen sauber an.
Arbeiten Sie sich anschließend schrittweise auf das Band hinaus. Die Fadenspannung des Spulenhalters darf nicht zu hoch sein, damit Sie die Wicklung gut „packen“ können und weder Band noch Blank durchscheinen.
Richten Sie die Windungen fortlaufend aus – der Übergang über das Band ist der heikelste Teil.

Schritt 4: Ligatur fortsetzen
Fahren Sie wie gewohnt fort und achten Sie auf eng anliegende, lückenlose Windungen.
Schritt 5: Band erneut schneiden
Einige Windungen vor dem geplanten Ende des Dragon Scale schneiden Sie das Band mit einer absolut scharfen Klinge senkrecht zum Blank ab.
Schritt 6: Sichern und Wickelrichtung wechseln
Wo der Faden vom Band „herunterläuft“, entsteht oft ein sichtbarer Spalt, weil sich der Ligaturfaden an den Bandfaden anlegt. Um das zu vermeiden, sichern Sie die Ligatur etwa 1 cm vor dem Bandende, drehen den Blank um und legen eine neue Ligatur in Gegenrichtung an: Sie „läuft“ dann auf das Band hinauf statt hinunter.

Schritt 7: Finalisieren
Nehmen Sie Schritt 3 wieder auf, bis Sie die erste Ligatur erreichen. Halten Sie beim finalen Sichern eine relativ hohe Spannung, damit sich die letzte Windung sauber einfügt. Für ein perfektes Ergebnis dürfen weder Lücken noch überlappende Windungen sichtbar sein.

Schritt 8: Lackieren
Tragen Sie den Lack auf, entlüften Sie sorgfältig und ziehen Sie ihn mit der Flamme einer Spirituslampe kurz über die gesamte Länge, um ihn gleichmäßig zu verlaufen. Ein wenig Luft bleibt im Raster stets eingeschlossen: Kontrollieren Sie daher regelmäßig, ob sich Blasen bilden.
Ist der Lack gesetzt, zeigen die Lichtspiele die ganze ästhetische Wirkung des Dragon Scale.











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